…aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Eigentlich gibt es Shazam als App zur Musikerkennung. Wenn man den Titel zu einem Lied nicht kennt, dann kann diese App das entsprechende Lied identifizieren. Nun haben im letzten Jahr Studenten aus den USA eine Technik entwickelt, die Mückenarten am Geräusch der Flügelschläge identifizieren kann. Unglaublich!
Die Technik soll im Kampf gegen das Zika-Virus helfen.
Weltweit gibt es über 3.500 verschiedene Stechmückenarten – in Europa findet man davon ca. 100 Arten. Aufgrund der Globalisierung schaffen es auch einige Stechmückenarten zu uns, die sonst eher in den tropischen Gefilden anzutreffen sind. Dabei bleibt es natürlich nicht. Mit diesen Insekten kommen auch Krankheiten, wie Dengue– oder Westnil-Fieber, Malaria oder Zika zu uns. Um die Verbreitungswege dieser Tierchen besser analysieren zu können, hat das Friedrich-Löffler-Institut den Mückenatlas ins Leben gerufen. Neben einem Team von Forschern und Biologen, ist auch die deutsche Bevölkerung dazu aufgerufen, Mücken einzufangen und einzuschicken. Wichtig ist, dass die Tiere unverletzt sind.
Auch in Stanford arbeiten Studenten an einem „Mückenatlas“ – allerdings werden hier keine Mücken eingefangen und eingeschickt. Die Tonaufnahme über das Mobiltelefon reicht völlig aus. Die App nimmt das Flügelschlagen der Mücke auf und kann sie dann identifizieren. Wie Shazam eben – nur statt für Musik: für Mücken.
„Eine halbe Sekunde Flügelschlag reicht aus, um eine Mücke zu identifizieren“
-Haripriya Mukundarajan- (Mitglied des Forschungsprojektes)
„Das Crowdsourcing-Projekt richtet sich an Handy-Besitzer weltweit. Sie sollen das Geräusch, das die Mücke macht, wenn sie auf der Haut landet, aufzeichnen und das kurze Sound-Sample nach Stanford senden. Anhand des eingebetteten GPS-Codes und der Zeitkoordinaten kann die Moskitoart erfasst und im Mückenatlas registriert werden.“ so berichtet Wired.
Global gibt es ca. 5,2 Milliarden „Handybenutzer“ und die Märkte in Afrika, Asien und Latein-Amerika seien laut Mukundarajan Wachstumsmärkte. Dies wäre eine gute Chance, genau die Länder zu erreichen, die am meisten unter Stichfolgen infizierter Mücken leiden.
Laut Haripriya Mukundarajan suchen Mücken den richtigen Sexualpartner nach dem Klang der Flügelschläge aus und diese wiederum soll für jede Art einzigartig und unverwechselbar sein.
Die App funktioniert allerdings nicht aus der Ferne. Nur innerhalb eines Abstands von 5 cm (Mücke zum Handy) ist es möglich die Daten korrekt aufzeichnen. Das ist ganz schön nah….
Einige Wissenschaftler äußern natürlich auch Bedenken zur neuen Technik: Man kann zwar die verschiedenen Arten identifizieren und damit herausfinden, ob es eine Mückenart ist, die zum Beispiel das gefährliche Zika-Virus in sich trägt. Allerdings weiß man dadurch noch nicht, ob genau diese Mücke auch mit dem Virus infiziert ist. Und: Es könne auch sein, dass die Frequenz des Flügelschlags der verschiedenen Mücken bedingt durch Temperatur, das Alter des Insekts oder auch den Gesundheitszustand variieren könne.
Falls ihr mehr lesen möchtet, hier unsere Quellen:
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