Was ist eigentlich im Bienengift drin?

Beim Stich injiziert eine Biene bis zu 0,1 mg von ihrem Gift (medizinisch: Apitoxin), welches eine Mischung verschiedener Sekrete ist. Enthalten sind u.a.:

  • ~50% Melittin  Das Hauptallergen des Bienengifts ist ein Phospholipid, welches den Zelltod bewirkt und in der Medizin zur Entzündungshemmung, Blutdrucksenkung, Hemmung der Blutgerinnung, Immunsuppression und Schmerzlösung eingesetzt wird.
  • ~12% Phospholipase A  Ein Histamin, welches durch Zerstörung der Phospholipide die Zellmembran der Blutkörperchen auflöst. Es ist ein starkes Allergen und wird in der Medizin zur Blutdrucksenkung und Hemmung der Blutgerinnung verwendet.
  • ~2% Apamin  Ein Nervengift, welches die Freisetzung von körpereigenem Cortison stimuliert, entzündungshemmend bzw. immunsuppressiv wirkt und die Abwehrbereitschaft erhöht.
  • ~2% Hyaluronidase  Ein Enzym, welches die Blutgefäße und damit deren Durchlässigkeit erweitert, wodurch sich die Entzündung weiter ausbreiten kann. Wird in der Medizin zur Behandlung von Wunden genutzt, die zu vorzeitigem Verschluss neigen.

Bienengift wird übrigens gewonnen, indem die Tiere durch elektrische Reizung einen Tropfen abgeben, der auf einer Glasplatte antrocknet oder zwischen zwei gespannten Folien aufgefangen und später extrahiert wird. Das Gemisch wird wegen seiner Eigenschaften zur Behandlung von Rheumatismus, Sehnenentzündungen und Ischiasschmerzen genutzt, oder auch zur Hyposensibilisierung bei Insektengiftallergien.
In der Kosmetik ist es eine Alternative zu Botox, weil es die Produktion von Kollagen VII (Stützfunktion der Haut) unterstützt und somit Faltenbildung entgegen wirkt.

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